Behandlung in Vollnarkose
Die Narkose ist ein Zustand, der das Bewusstsein und Schmerzempfinden im ganzen Körper ausschaltet. Dies erreichen wir durch die Verabreichung von Narkosemitteln über eine Vene, was üblicherweise als angenehm empfunden wird. Manchmal wird die Narkose zuvor auch mittels Maske über spezielle Gase eingeleitet. Während der Narkose wird Ihr Kind mit einem Gemisch aus Luft und Sauerstoff beatmet, meist über eine weiche Beatmungsmaske, die nach dem Einschlafen in den Mund eingeführt wird und den Kehlkopf luftdicht abschließt. Alternativ wird ein Beatmungsschlauch (Tubus) in die Luftröhre eingebracht.
Sorgfältige Überwachung durch Anästhesisten
Alle lebenswichtigen Organfunktionen werden während der Narkose von unserem Fachpersonal sorgfältig überwacht, wobei unsere Ausrüstung für Narkose und Überwachung den strengen Standards für Allgemeinanästhesien entspricht. Unsere Anästhesisten arbeiten nach den aktuellen Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Anästhesie und Intensivmedizin e.V. Blutuntersuchungen vor der Narkose sind in der Regel nicht notwendig, es sei denn, der behandelnde Arzt hat eine spezifische Fragestellung.
Wichtig: Nüchternheitsregeln beachten
Wichtig ist, dass Sie die Nüchternheitsregeln vor der Narkose beachten. Ihr Kind darf bis zu sechs Stunden vor Beginn der Narkose feste Nahrung zu sich nehmen und bis zu zwei Stunden vorher klare Flüssigkeiten wie klaren Saft oder Wasser trinken, jedoch keine Milchprodukte oder Säfte mit Fruchtfleisch. Nach der Narkose sollte Ihr Kind in einem ruhigen Raum langsam aufwachen, wobei wir es zusammen mit Ihnen betreuen und überwachen werden.
Begleitperson und Teilnahme am Straßenverkehr
Es ist wichtig, dass Sie nach dem Eingriff eine Begleitperson für Ihr Kind bereithalten und dass Ihr Kind bis zur vollständigen Erholung nicht aktiv am Straßenverkehr teilnimmt. Sollten nach der Narkose Fragen oder Unsicherheiten auftreten, stehen wir Ihnen jederzeit zur Verfügung.
Geringe Wahrscheinlichkeit für Komplikationen
Die Durchführung einer Narkose ist heutzutage sehr sicher, und obwohl es immer ein gewisses Risiko gibt, ist die Wahrscheinlichkeit für schwerwiegende Komplikationen dank modernster Technik und gut ausgebildetem Personal äußerst gering. Wir sind darauf vorbereitet, jegliche unvorhergesehenen Situationen während der Narkose zu handhaben. Nach der Narkose kann es bei manchen Kindern zu leichten Beschwerden kommen, wie beispielsweise Übelkeit, die jedoch meist schnell abklingen.
Denken Sie an alle nötigen Unterlagen
Bitte bringen Sie zur Narkose alles Notwendige mit. Die genauen Details zu den erforderlichen Maßnahmen, der Nachsorge und den zu erwartenden Kosten werden vorab mit Ihnen besprochen, sodass Sie und Ihr Kind gut vorbereitet und informiert in die Behandlung gehen können.
Bewahren Sie Ruhe – Ihr Kind wird es Ihnen danken!
Um sicherzustellen, dass Ihr Kind die Narkose und den Eingriff ohne unnötige Angst erlebt, bitten wir Sie, Ruhe zu bewahren und jegliche Ängste nicht zu übertragen. Vermeiden Sie Aussagen wie „Gleich piekst es“ oder „Du bekommst jetzt eine Spritze“, da diese eher beunruhigend wirken können. Lassen Sie sich stattdessen von der Gelassenheit und Professionalität unseres Anästhesieteams anstecken.
Das Einschlafen Ihres Kindes wird sehr schnell erfolgen, sobald das Narkosemittel wirkt. Während der Narkoseeinleitung, die oft auf Ihrem Schoß stattfindet, sorgen wir gemeinsam mit Ihnen für Ablenkung – etwa durch Vorlesen aus einem unserer Kinderbücher. Bitte konzentrieren Sie sich ausschließlich auf Ihr Kind und vermeiden Sie es, die Handlungen des medizinischen Personals zu beobachten, damit Ihr Kind nicht neugierig wird und ebenfalls schaut. Nachdem Ihr Kind eingeschlafen ist, werden wir Sie freundlich aus dem Behandlungsraum herausbitten. Ihr Kind bleibt die ganze Zeit über in sicheren Händen und wird nicht bemerken, dass es vorübergehend von Ihnen getrennt ist. Nach der Behandlung wird Ihr Kind in den Aufwachraum gebracht, wo Sie es wieder in Empfang nehmen können.
Bequeme Kleidung und Frühstück nach der OP
Für den Eingriff ist es wichtig, dass Ihr Kind bequeme Kleidung trägt, die einfach zu öffnen ist, um medizinische Maßnahmen wie das Setzen eines venösen Zugangs zu erleichtern oder um bei Bedarf Schmerzzäpfchen zu verabreichen. Nach der Narkose kann Ihr Kind Appetit haben, daher bringen Sie bitte weiche, leicht verdauliche Lebensmittel und Getränke mit, wie ein Milchbrötchen, ein Croissant oder eine Banane.
Im Aufwachraum wird Ihr Kind die Zeit haben, ganz in Ruhe aufzuwachen, während wir es betreuen. Wir überwachen weiterhin alle lebenswichtigen Funktionen, bis es vollständig wach ist. Wir werden Sie über den weiteren Verlauf informieren und stehen für alle weiteren Fragen zur Verfügung.
Mögliche Risiken bei einer Vollnarkose
Jeder medizinische Eingriff birgt inhärente Risiken, und obwohl Komplikationen im Rahmen einer Narkose selten sind, ist es wichtig, sich dieser bewusst zu sein. Mögliche Nebenwirkungen können unter anderem leichte Hautreaktionen oder Beschwerden an der Injektionsstelle sein, die üblicherweise schnell abklingen. Schwere Infektionen, anhaltende Schmerzen oder Lähmungen sind äußerst ungewöhnlich. Gewebeschädigungen oder Nervenschädigungen aufgrund von Druck oder Dehnung während der Narkose sind meist vorübergehender Natur.
Allergische Reaktionen auf Narkosemittel können gelegentlich auftreten, sind in der Regel mild und werden erfolgreich behandelt. Schwere allergische Reaktionen sind eine Rarität und würden sofortige medizinische Interventionen erfordern. Atemwegskrämpfe, die durch spezielle Beatmungsverfahren und Medikationen kontrollierbar sind, kommen kaum vor.
Lebensbedrohliche Komplikationen, wie Herz-Kreislauf-Stillstand, Organversagen, schwere metabolische Entgleisungen oder Gefäßverschlüsse, treten extrem selten auf, selbst bei Patienten mit schweren Vorerkrankungen. Kurzfristige Schluckbeschwerden oder Heiserkeit sowie leichte Schleimhaut- oder Zahnschäden durch Beatmungsmasken oder -schläuche sind sehr ungewöhnlich. Übelkeit und Erbrechen nach Narkose werden zunehmend seltener dank moderner Medikamente. Eine Aspiration, das Eindringen von Mageninhalt in die Lungen, ist ebenfalls ein seltenes Ereignis.
Unser Anästhesieteam ist speziell in der Handhabung sämtlicher möglicher Komplikationen ausgebildet und wird sorgfältig auf Ihr Kind achten. Bitte informieren Sie das Team vor der Narkose über regelmäßig eingenommene Medikamente Ihres Kindes, bestehende Vorerkrankungen oder frühere Narkoseprobleme, um bestmöglich vorbereitet zu sein.
Was es nach einer Narkose zu beachten gilt
Nach dem zahnärztlichen Eingriff unter Narkose könnte Ihr Kind ein gewisses Unbehagen verspüren. Kinderzahnkronen können anfangs ein Spannungsgefühl verursachen, das meist nach ein paar Stunden bis wenigen Tagen abklingt. Kleinere Kinder können solche Empfindungen als Schmerz deuten, da ihnen die Erfahrung zur Einordnung fehlt. Zahnfleischirritationen und Empfindlichkeit sind ebenfalls möglich, legen sich jedoch normalerweise schnell wieder.
Um mögliche Schmerzen nach dem Aufwachen vorzubeugen, betäuben wir den behandelten Bereich zusätzlich. Sollte es notwendig sein, verabreichen wir Ihrem Kind auch Schmerzmittel. Diese vorbeugenden Maßnahmen sollen den Komfort Ihres Kindes sicherstellen und jegliche Beschwerden lindern.
Bezüglich des Aufenthalts in unserer Praxis postoperativ: Ihr Kind sollte nach der Narkose noch etwa 30 – 60 min zur Erholung bei uns verbleiben. Die Entlassung erfolgt, sobald unser Anästhesist grünes Licht gibt und alle relevanten Informationen mit Ihnen geteilt wurden.
Für die Nachkontrolle sollten Sie einige Wochen nach dem Eingriff erneut mit Ihrem Kind vorbeikommen. Vereinbaren Sie diesen Termin bitte während der Narkose an unserer Rezeption. Unmittelbar nach dem Aufwachen darf Ihr Kind trinken und weiche Nahrung zu sich nehmen, die leicht zu kauen ist. Milchbrötchen, Croissants oder Bananen sind hier gute Optionen, besonders wenn zusätzlich eine örtliche Betäubung angewandt wurde.
Zu Hause sollten Sie das Verhalten und Wohlbefinden Ihres Kindes genau beobachten, da seine Reaktionsfähigkeit aufgrund der Narkose noch eingeschränkt sein kann. In den ersten 24 Stunden nach der Behandlung sollte Ihr Kind stets unter Aufsicht sein und sich nicht selbstständig im Straßenverkehr bewegen.
Sollte zu Hause Fieber oder wiederholtes Erbrechen auftreten, kontaktieren Sie bitte umgehend unsere Praxis, den Anästhesisten oder den ärztlichen Notdienst. Für den Fall von Schmerzen zu Hause, können Schmerzmittel wie Ibuprofen nach unseren Anweisungen oder gemäß Packungsbeilage gegeben werden.
Ihr Kind darf 24 Stunden nach dem Ende der Narkose wieder in den Kindergarten oder zur Schule gehen. Eine Bescheinigung für eventuelle Fehltage bei Ihrem Arbeitgeber erhalten Sie von uns am Tag der Operation.
Einen Termin können Sie telefonisch (+49 2630 9842949) oder online vereinbaren.